In der intelligenten Stadtvon morgen überlagern sich analoge und virtuelle Sphären, alles fließt ineinander: Bricks und Clicks, Arbeit und Freizeit, Öffentliches und Privates. Je mehr diese Schnittstellen zunehmen und sich Daten und reale Räume überlappen, Information und Emotion, desto stärker verändert sich das Gewebe der Stadt.
Die europäische Stadt hatte über die Jahrhunderte hinweg eine selbstähnliche Struktur, gekennzeichnet durch Dichte und Diversität. Die Industrialisierung hatte zuletzt für klare Trennlinien gesorgt zwischen Arbeits- und Wohnwelten, Zentrum und Peripherie. Diese Trennung – ein heute überflüssiges Relikt – wird in der digitalen Moderne wieder aufgehoben. Orte werden multifunktional und flüssig, ganz im Sinn einer hypermobilen to-go-Gesellschaft. „Die Digitalmoderne… hat ein Faible für das Hybride… Sie privatisiert das Öffentliche, veröffentlicht das Private, sie verunklart den Ort und die Zeit und die Funktionen“, erkannte Hanno Rauterberg (Wir sind die Stadt).
In der aktuellen Transformation schälen sich drei Typologien an Qualität heraus, die städtische „Orte“ begehrlich machen:
Das Hybride
Das Temporäre
Das Beständige
Das Hybride
Hybride Lebens- und Konsumwelten erfordern ebensolche Räume. Die Digital Nativespflegen einen flüssigen Lebensstil (Work-Life Blending), der sich am besten in ebensolchen Räumen entfalten kann.
Multifunktionale Formate sind die Grundmelodie, aus Co-Working wird Co-Living, die einzelnen Lebensbereiche fließen 24/7 ineinander. Von der Markthalle in Rotterdam über die High-End-Immobilie Twenty Two in London bis zur Digital Church in Aachen entstehen besondere Orte, die in ihrer DNA der flüssigen Moderne entsprechen.
Das Temporäre
Die Millennials sind permanent auf der Suche nach Erlebnissen mit Symbolwert, sie haben eine starke Distinktionserwartung („Instagrammability“) an Orte. Orte müssen heute eine besondere Geschichte erzählen, die sie abhebt von anderen und den Nutzer mit einem (Marken-)Erlebnis auflädt. Place statt Space.
Dies funktioniert am besten an ungewöhnlichen Orten, die ihre Kraft aus der Vergänglichkeitziehen: Pop-up-Orte (ob im Handel oder im öffentlichen Raum) wecken Begehrlichkeit, gerade weil sie zeitlich exklusiv, begrenzt (und morgen schon wieder weg) sind.
Das Beständige
Die Virtualisierung stärkt unsere Sehnsucht nach bedeutungsvollen Orten. Woher kommen wir, wohin gehen wir? Urbane Orte müssen heute mehr denn je Identität stiften (oder diese zumindest stärken). Historische Orte versprechen diese Leistung und ziehen uns deshalb an.
Der Trend zur Historisierung und zur Rekonstruktion (z.B. Frankfurter Altstadt, Berliner Schloss u.a.) hängt genau damit zusammen – Menschen brauchen Orte, die sie einbetten in ein größeres Ganzes, die sie andocken an eine Zeitlinie (gestern-heute-morgen). Diese Orte vermitteln Beständigkeit (und damit Orientierung) in einer Zeit der Brüche und Umbrüche.
Rethink Spaces: Die Welt ist in Bewegung, unsere Stadt-Räume ebenso. Wir müssen (Innen-) Städte neu denken, tradierte Funktionen und Formate (ob im Handel oder in öffentlichen Einrichtungen) in die Digitale Moderne übersetzen. Bisherige Treiber von Frequenz (vor allem der stationäre Handel) verlieren an Gewicht, neue Ankerorteentstehen.
Letztere vor allem im hybriden Mix von Kultur, Kommunikation und Inspiration – wie etwa Museen, Kulturhäuser oder Büchereien (Best Practise: die städtische Bücherei in Stuttgart). Sie alle zeigen eines: Emotion.Großes Theater. Sie sind begehbare Tattoos.
Dieser Beitrag greift einige Themen aus Key Notes auf, die Andreas Reiter vor kurzem zur Stadt der Zukunft hielt (z.B. Stadtmarketingtag Baden-Württemberg, Rid Zukunfts-Kongress, Jahrestagung der European Visual Marketing & Merchandising Association u.a.)
In der intelligenten Stadt von morgen überlagern sich analoge und virtuelle Sphären, alles fließt ineinander: Bricks und Clicks, Arbeit und Freizeit, Öffentliches und Privates. Je mehr diese Schnittstellen zunehmen und sich Daten und reale Räume überlappen, Information und Emotion, desto stärker verändert sich das Gewebe der Stadt.
Die europäische Stadt hatte über die Jahrhunderte hinweg eine selbstähnliche Struktur, gekennzeichnet durch Dichte und Diversität. Die Industrialisierung hatte zuletzt für klare Trennlinien gesorgt zwischen Arbeits- und Wohnwelten, Zentrum und Peripherie. Diese Trennung – ein heute überflüssiges Relikt – wird in der digitalen Moderne wieder aufgehoben. Orte werden multifunktional und flüssig, ganz im Sinn einer hypermobilen to-go-Gesellschaft. „Die Digitalmoderne… hat ein Faible für das Hybride… Sie privatisiert das Öffentliche, veröffentlicht das Private, sie verunklart den Ort und die Zeit und die Funktionen“, erkannte Hanno Rauterberg (Wir sind die Stadt).
In der aktuellen Transformation schälen sich drei Typologien an Qualität heraus, die städtische „Orte“ begehrlich machen:
Das Hybride
Hybride Lebens- und Konsumwelten erfordern ebensolche Räume. Die Digital Natives pflegen einen flüssigen Lebensstil (Work-Life Blending), der sich am besten in ebensolchen Räumen entfalten kann.
Multifunktionale Formate sind die Grundmelodie, aus Co-Working wird Co-Living, die einzelnen Lebensbereiche fließen 24/7 ineinander. Von der Markthalle in Rotterdam über die High-End-Immobilie Twenty Two in London bis zur Digital Church in Aachen entstehen besondere Orte, die in ihrer DNA der flüssigen Moderne entsprechen.
Das Temporäre
Die Millennials sind permanent auf der Suche nach Erlebnissen mit Symbolwert, sie haben eine starke Distinktionserwartung („Instagrammability“) an Orte. Orte müssen heute eine besondere Geschichte erzählen, die sie abhebt von anderen und den Nutzer mit einem (Marken-)Erlebnis auflädt. Place statt Space.
Dies funktioniert am besten an ungewöhnlichen Orten, die ihre Kraft aus der Vergänglichkeit ziehen: Pop-up-Orte (ob im Handel oder im öffentlichen Raum) wecken Begehrlichkeit, gerade weil sie zeitlich exklusiv, begrenzt (und morgen schon wieder weg) sind.
Das Beständige
Die Virtualisierung stärkt unsere Sehnsucht nach bedeutungsvollen Orten. Woher kommen wir, wohin gehen wir? Urbane Orte müssen heute mehr denn je Identität stiften (oder diese zumindest stärken). Historische Orte versprechen diese Leistung und ziehen uns deshalb an.
Der Trend zur Historisierung und zur Rekonstruktion (z.B. Frankfurter Altstadt, Berliner Schloss u.a.) hängt genau damit zusammen – Menschen brauchen Orte, die sie einbetten in ein größeres Ganzes, die sie andocken an eine Zeitlinie (gestern-heute-morgen). Diese Orte vermitteln Beständigkeit (und damit Orientierung) in einer Zeit der Brüche und Umbrüche.
Rethink Spaces: Die Welt ist in Bewegung, unsere Stadt-Räume ebenso. Wir müssen (Innen-) Städte neu denken, tradierte Funktionen und Formate (ob im Handel oder in öffentlichen Einrichtungen) in die Digitale Moderne übersetzen. Bisherige Treiber von Frequenz (vor allem der stationäre Handel) verlieren an Gewicht, neue Ankerorte entstehen.
Letztere vor allem im hybriden Mix von Kultur, Kommunikation und Inspiration – wie etwa Museen, Kulturhäuser oder Büchereien (Best Practise: die städtische Bücherei in Stuttgart). Sie alle zeigen eines: Emotion. Großes Theater. Sie sind begehbare Tattoos.
Dieser Beitrag greift einige Themen aus Key Notes auf, die Andreas Reiter vor kurzem zur Stadt der Zukunft hielt (z.B. Stadtmarketingtag Baden-Württemberg, Rid Zukunfts-Kongress, Jahrestagung der European Visual Marketing & Merchandising Association u.a.)
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