Die 2020erJahre sind die Dekade der 3 großen D’s: Dekarbonisierung, Digitalisierung, Demografischer Wandel. In der flüssigen Moderne müssen wir diese drei Bereiche – Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft – jedoch verschränktdenken. So ist beispielsweise der Umbau hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft nur mit smarten Technologien zu erreichen, die Alterung der Gesellschaft (die Zahl der Erwerbstätigen schrumpft in den nächsten zehn Jahren allein in Deutschland um 3,8 Millionen) kann wiederum mit Einsatz von KI und Robotik wirtschaftlich aufgefangen werden.
All diese Transformationen verändern Wirtschaft und Gesellschaft strukturell, verlangen neue Denk- und Kooperationsmuster, rufen aber auch gesellschaftliche Spannungen und Verteilungskämpfehervor. Wer sind die künftigen Gewinner, wer die Verlierer? Wer hat die (Deutungs-)Macht? Gibt es eine neue Gerechtigkeit, eine Balance of Power zwischen den Geschlechtern, zwischen Jung und Alt, zwischen den Kulturen und Milieus?
Derzeit ist viel von einem neuen „Generationenkonflikt“ die Rede – gerade auch im Windschatten der Klimastreiks. Missglückte satirische Tweeds wie „Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei“ (Fridays for Future) oder ein misslungenes WDR-Satirevideo „Meine Oma ist ne alte Umweltsau“ u.a. machen noch keinen „Generationenkrieg“, wie ihn manche Medien lustvoll herbei schrieben. Unsinn, wie man ihn z.B. auf TikTok-Clips findet, mehr nicht.
Noch nie war das Verhältnis der Generationen zueinander so gut wie heute – 92% der 12- bis 25-Jährigen kommen gut oder bestens mit ihren Eltern aus (18. Shell Jugendstudie). Die Teenager schleppen ihre Mütter und Väter zum Fridays for Future-Protest, mahnen Fleisch- und Plastikverzicht im elterlichen Haushalt ein. Boomer, wir müssen reden! Man kann diesen erzieherischen Rollentausch lächerlich finden oder als Alarmsignal einer alerten Jugend ansehen, für die Klimaschutz und Gleichstellung die dringendsten Anliegen sind. Fact ist, die „weißen alten Männer“ der erodierenden Volksparteien in Europa haben – insbesondere bei der Klimapolitik – viel Zeit verspielt und mit ihrem Zaudern auch ein Stück weit die Zukunft der Jungen aufs Spiel gesetzt: „Wir streiken bis Ihr handelt!“…
Die Fridays for Future-Bewegung ist die 1. Jugendbewegung, die sich in die älteren Generationen hinein skaliert (Teachers for Future, Scientists for Future u.a.), eine radikante Bewegung also. Schwarm-Intelligenz und jugendliche Differenzierung gehen da eine aktive Komplizenschaft ein (man ist FÜR etwas und nicht gegen etwas), um unser aller Zukunft zu sichern. Die Jungen aktivieren die Alten. Die Klimastreiks reihen sich aktuell ein in weltweite Bewegungen, bei denen die Jungen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen – von Beirut über Hongkong bis Chile. Die Jungen führen die Alten (wie etwa auch in Hongkong, wo immer wieder auch alte Hongkong-Chinesen – friedlich – mit den Jungen auf den Straßen für ihre Freiheit demonstrierten).
Na und, mag man sagen, Jugendproteste gehören seit der Romantik zum Betriebssystem gesellschaftlicher Erneuerung. Stimmt – nur verschiebt sich in den sozialen Netzen die Aufmerksamkeits-Kultur und damit die (Mit-)Gestaltungsmacht stark zu Gunsten der jungen Digital Natives, zumindest in unseren westlichen Demokratien.
Und es sind dabei vor allem die jungen Frauen, die – nicht nur bei Fridays for Future – gestaltend hervortreten. Junge Frauen – heute besser gebildet denn je, anspruchsvoll in ihren Lebensentwürfen (Familie + Karriere + ein funktionierendes soziales Umfeld) wollen die Welt in ihrem Sinn besser machen, das überlassen sie nicht mehr nur den Männern. So forderte jüngst Finnlands neue Ministerpräsidentin Sanna Marin, 34, die viertägige Arbeitswoche zur besseren Work-Life-Balance in ihrem Land ein – Finnland wird übrigens von einer Fünf-Parteien-Koalition, jeweils unter Vorsitz junger Frauen, regiert. Was für eine Zukunfts-Formel: jung, weiblich, kompetent. Selbst im konservativen Hollywood steigt der Anteil der Heldinnen – in 40% der Blockbuster spielte 2019 eine Frau die Hauptrolle (Quelle: San Diego State University).
Doch es geht künftig nicht um jung oder alt, männlich oder weiblich, disruptiv oder bewahrend, sondern um ein sowohl als auch – es geht um ein gesellschaftliches Miteinander, um ein Sourcing der jeweiligen Kompetenzen und Talente (wie es smarte Unternehmen in Form von Mixed Teams ja schon praktizieren). Die beginnenden 2020er Jahre sind das Zeitalter der Konvergenz und der Kollaboration: Co-Living, Co-Development – so etwas funktioniert nur mit gegenseitiger Empathie und dem Management der Unterschiede.
Die 2020er Jahre sind die Dekade der 3 großen D’s: Dekarbonisierung, Digitalisierung, Demografischer Wandel. In der flüssigen Moderne müssen wir diese drei Bereiche – Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft – jedoch verschränkt denken. So ist beispielsweise der Umbau hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft nur mit smarten Technologien zu erreichen, die Alterung der Gesellschaft (die Zahl der Erwerbstätigen schrumpft in den nächsten zehn Jahren allein in Deutschland um 3,8 Millionen) kann wiederum mit Einsatz von KI und Robotik wirtschaftlich aufgefangen werden.
Derzeit ist viel von einem neuen „Generationenkonflikt“ die Rede – gerade auch im Windschatten der Klimastreiks. Missglückte satirische Tweeds wie „Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei“ (Fridays for Future) oder ein misslungenes WDR-Satirevideo „Meine Oma ist ne alte Umweltsau“ u.a. machen noch keinen „Generationenkrieg“, wie ihn manche Medien lustvoll herbei schrieben. Unsinn, wie man ihn z.B. auf TikTok-Clips findet, mehr nicht.
Die Fridays for Future-Bewegung ist die 1. Jugendbewegung, die sich in die älteren Generationen hinein skaliert (Teachers for Future, Scientists for Future u.a.), eine radikante Bewegung also. Schwarm-Intelligenz und jugendliche Differenzierung gehen da eine aktive Komplizenschaft ein (man ist FÜR etwas und nicht gegen etwas), um unser aller Zukunft zu sichern. Die Jungen aktivieren die Alten. Die Klimastreiks reihen sich aktuell ein in weltweite Bewegungen, bei denen die Jungen ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen – von Beirut über Hongkong bis Chile. Die Jungen führen die Alten (wie etwa auch in Hongkong, wo immer wieder auch alte Hongkong-Chinesen – friedlich – mit den Jungen auf den Straßen für ihre Freiheit demonstrierten).
Na und, mag man sagen, Jugendproteste gehören seit der Romantik zum Betriebssystem gesellschaftlicher Erneuerung. Stimmt – nur verschiebt sich in den sozialen Netzen die Aufmerksamkeits-Kultur und damit die (Mit-)Gestaltungsmacht stark zu Gunsten der jungen Digital Natives, zumindest in unseren westlichen Demokratien.
Doch es geht künftig nicht um jung oder alt, männlich oder weiblich, disruptiv oder bewahrend, sondern um ein sowohl als auch – es geht um ein gesellschaftliches Miteinander, um ein Sourcing der jeweiligen Kompetenzen und Talente (wie es smarte Unternehmen in Form von Mixed Teams ja schon praktizieren). Die beginnenden 2020er Jahre sind das Zeitalter der Konvergenz und der Kollaboration: Co-Living, Co-Development – so etwas funktioniert nur mit gegenseitiger Empathie und dem Management der Unterschiede.
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